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1250. Mai 22. In Osvecim.

Trinit.

Vladislaus Herzog von Auschwitz schenkt in Gegenwart des Janussius, Herzogs von Ratibor, für das Seelenheil seines Sohnes Vlodimir Benediktiners in Tyniec, dem Abt Daniel und dem Kloster das Dorf Laczany an der Weichsel, das er von Riczow und Polowsie abgezweigt und besonders begrenzt hat, ferner den zehnten Theil seiner Einkünfte, freies Holz und die Dörfer Wola, Radzieszow und Zorzow.

Sczygielski, Tinecia p. 153. Lelewel historyczny rozbiór prawod. polsk. im XIX. Bd. der Warschauer Gesellschaft und zuletzt im cod. dipl. Tiniecens. edd. Kêtrzyñski und Smolka p. 61. Dass die Urkunde unecht sein müsse, hat Biermann in seinem Aufsätze zur Geschichte der Herzogthümer Zator und Auschwitz, Seite 8 (Sitzungsberichte der Wiener Akademie 1862, Seite 599) nachgewiesen, es hat damals weder einen Herzog von Auschwitz, noch einen von Ratibor, noch einen Abt Daniel von Tyniec gegeben. Die neuen Herausgeber des Urkundenbuches von Tiniec meinen, die Urkunde müsse in die Zeit zwischen 1283 und 86 gesetzt werden, mögen aber doch auch nicht für ihre Echtheit bestimmt eintreten.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.